Integration statt Disruption, digitale Nachhaltigkeit, Resilienz, agile Skalierung. Dies sind nur einige Stichworte, die uns jetzt und in Zukunft beschäftigen. Aber warum ist auf einmal alles anders? Woher entsteht die Notwendigkeit, anders zu denken und anders zu handeln? Um dies in den Kontext zu setzen, helfen uns zwei Akronyme: VUCA und VOPA - die Beschreibung der Dynamiken und die Beschreibung des Umgangs damit.
VUCA ist ein Akronym und steht für die Dynamiken volatility, uncertainty, complexity und ambiguity.
Volatility beschreibt unvorhergesehene Schwankungen bzw. Ausbrüche unseres Marktumfelds.
Uncertainty beschreibt den Verlust der Planungssicherheit und damit der Unberechenbarkeit von Ereignissen oder Maßnahmen. Das was heute wirksam ist, ist möglicherweise morgen unwirksam.
Complexity. Eine Umgebung oder eine Aufgabe ist komplex, wenn sie vielschichtig verwoben und unvorhersehbar ist. Komplexität lässt sich nicht beherrschen und erfordert einen fundamental anderen Lösungs- und Handlungsansatz.
Ambiguity beschreibt die mehrdeutige, doppelsinnige Auslegung von Informationen. Wir kennen diese Auseinandersetzung im Zusammenhang mit Fake News oder Halbwahrheiten. Die Frage nach den „richtigen“ Informationsquellen gewinnt an Bedeutung, genauso wie der Wert des Vertrauens.
Um den Herausforderungen der heutigen VUCA-Dynamiken zu begegnen, gibt es nicht die eine richtige Lösung. Und schon gar nicht ein, die für alle Organisationen passt und Sinn macht. Und auch das ist VUCA.
Genau hier startet die Transformation mit dem Bewusstsein und der Einsicht, dass Prozesse, Denkmuster, Managementtheorien und Wirkungsweisen hinterfragt werden müssen.
Dass Bewährtes adaptiert wird und Neues neu gedacht werden darf. Das ist ein Prozess und sicherlich einer, der uns aus unserer Komfortzone holt. Denn es geht leider nicht so schnell wie ein Softwareupdate zu installieren.
Auf Unternehmensebene hat sich der VOPA-Hebel bewährt, um den Transformationsprozess zu begleiten. VOPA ist wiederum ein Akronym. Die Buchstaben stehen für Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität.
Vernetzung, nicht hauptsächlich als digitale Vernetzung zu verstehen, meint die cross-funktionale, cross-hierarchische Verbindung von Mitarbeitenden in einer Organisation, die Verbundenheit mit der internen und externen Welt, Kunden, Stakeholdern, der Umwelt, dem Markt. Nicht umsonst sind Netzwerke so wertvoll, denn sie sind eben auch ein Netz, wenn man allein mal nicht weiterweiß. Menschen, die vernetzt sind, sind interessiert und informiert, sie erhalten schneller Unterstützung und sind empathisch für die Herausforderungen anderer.
Offenheit beschreibt Menschen, die Neuem offen gegenüberstehen, die mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen, andere Meinungen zulassen. Offenheit erfordert Transparenz, Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und eine gute Fehler- und Feedbackkultur.
Partizipation beschreibt die Mitgestaltung und Teilhaberschaft innerhalb einer Unternehmung. Dezentrale Strukturen, das Aufbrechen von Hierarchien, rollenbasiertes Arbeiten oder Kreisorganisationen sind Implementierungen der Partizipation. Ansätze wie die Soziokratie oder der kollegialen Führung mit Sicht auf Verantwortung, Selbstorganisation und Delegation sind partizipativ.
Agilität ist ein weiter, manchmal als schwammig wahrgenommener Begriff, den wir am liebsten so umschreiben: Agilität fasst die Vielzahl von Maßnahmen, Tools und Methoden zusammen, die alle ein schrittweises Vorgehen mit dem Zulassen von Ergebnisoffenheit gemeinsam haben. Agiles Vorgehen beruft sich auf die Grundprinzipien des Agilen Manifests.
Jedes Unternehmen und seine Mitarbeitenden sind so individuell, dass auch die Gewichtung der VOPA Ausprägungen sehr individuell ist. Wir begleiten daher Organisationen genauso agil: Schritt für Schritt und da, wo es Sinn macht.